Sie interessieren sich für einen längerfristigen Aufenthalt in unserem Projekt, Sie möchten sich als „Gast“ bei uns bewerben? Wir haben diesen Begriff gewählt, weil er die zeitliche Begrenztheit unseres Zusammenseins ins Bewusstsein hebt, aber auch das Willkommensein, das wir Ihnen als Gruppe entgegenbringen. Es ist nicht unser Beruf oder unsere Pflicht, Leben und Zeit mit Ihnen zu teilen, sondern das Interesse an geistigem Wachstum und persönlicher Entwicklung, das uns mit Ihnen verbindet.
Die meisten von uns haben auf ihrem persönlichen Entwicklungsweg psychische Krisen erlebt und mit Hilfe von Psychotherapie durchgearbeitet. Krisen gehören zum Leben, zum Leben des Einzelnen wie auch zum Leben in einer Gruppe. Entscheidend ist nur, wie wir damit umgehen.
Wir üben, nichts unter den Teppich zu kehren, aber auch, nicht jede miese Laune in der Gruppe abzuladen. Wir lernen, Probleme direkt und offen anzusprechen, ohne dabei den anderen in seinen Gefühlen zu überfallen oder zu verletzen. Wir probieren, mit Stärken und Schwächen so umzugehen, dass das Zusammenleben menschlich wird und hilfreich für den Einzelnen.
Von einem Gast erwarten wir – wie von uns selbst auch – dass er zunächst „vor der eigenen Haustür“ kehrt, ernsthaft in seiner Psychotherapie an sich arbeitet und nicht die Schuld für Probleme nach außen gibt. Das, was im Alltag und Zusammenleben aufstößt und offensichtlich Schwierigkeiten bereitet, wollen wir gemeinsam mit Achtsamkeit und Bewusstsein betrachten und als Hinweis nehmen für notwendige Veränderungen in uns und in der Gruppe.